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Jessica Iwanson (*1948)
Tänzerin und Choreographin
Schon mit 16 bekam die schwedische Tänzerin und Choreographin ihr erstes Engagement in ihrer Heimatstadt Stockholm. Über die Stationen New York und Paris kam sie schließlich 1973 nach München und gründete 1974 die Iwanson Dance Company und ihre Schule, heute als »Iwanson International« renommiert.
Große Bekanntheit in der Öffentlichkeit erlangte sie Ende der 80er-Jahre durch die legendären Auftritte am Marienplatz. 1987 zählte sie zu den Gründungsmitgliedern des Produktionszentrums Tanztendenz München e.V.. Von Anfang an wurde Jessica Iwansons künstlerische Arbeit von der Stadt München gefördert. 2001 wurde sie mit der Ehrenmedaille »München leuchtet« ausgezeichnet und 2010 mit dem Tanzpreis der Landeshauptstadt München. In diesem Zusammenhang wurde sie von Kulturreferent Hans-Georg Küppers als »Ikone des zeitgenössischen Tanzes« gefeiert. 2013 erhielt sie den Schwedischen Tanzpreis. Parallel zu ihrer Arbeit in München wurde sie regelmäßig als Gastchoreographin an skandinavische Staatstheater eingeladen, u. a. ans Cramérbaletten am schwedischen Riksteatern in Stockholm. 1991 wurde sie Ballettchefin und Intendantin für das norwegische Tanztheaterhaus Carte Blanche. Viele ihrer choreographischen Arbeiten wurden verfilmt, u. a. »Gesichter« für den Bayerischen Rundfunk und das Tanzdrama »Nightbirds« für das schwedische Fernsehen, später mehrfach auf Arte und 3sat ausgestrahlt. 2007 gründete sie gemeinsam mit ihrem Arbeits- und Lebenspartner Stefan Sixt die Iwanson-Sixt-Stiftung für zeitgenössischen Tanz.
Iwanson International ist heute eine der größten Ausbildungsstätten für zeitgenössischen Tanz in Europa, und ihre über 1000 Absolvent:innen prägen nachhaltig die zeitgenössische Tanzszene. Zu den Alumni zählen hunderte von Tanzpädagogen sowie Choreographen, Ballettdirektoren und Tänzern in renommierten Compagnien, u. a. am Nederlands Dans Theater und am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch. 2024 begeht Iwanson International sein 50-jähriges Jubiläum.
Jessica Iwanson nahm am Samstag, 3. Dezember 2022 beim ersten SALON DER MUNICH DANCE HISTORIES im Gasteig Saal X teil. Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte ab den 1970er Jahren. Severin Vogl hat den Abend filmisch dokumentiert – siehe hier