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Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk
Vor dem Debüt der neuen Münchner Tänzer Clotilde von Derp im Unionssaal konnte man die eigens für sie entworfenen Reformtanzkleider konnte man in den Schauräumen der Vereinigten Werkstätten für Kunst und Handwerk bewundern, worüber die »Münchner Neuesten Nachrichten« berichteten. Die fließenden Kleider erlaubten ein freies Spiel der Glieder, waren kurzärmelig oder ärmellos, ließen Waden und Füße nackt, waren aus verschiedenen Stoffen gefertigt und zeigten florale oder abstrakt dekorative Muster.
Das 1898 von Künstlern und Designer gegründete avancierte Unternehmen hatte seinen Verkaus- und Schauraum an der Briennerstraße (Odeonsplatz 1). 1900 errangen die Vereinigten Werkstätten für ihre drei von Bernhard Pankok, Bruno Paul und Richard Riemerschmid gestalteten Ausstellungsräume auf der Pariser Weltausstellung einen Grand Prix. Die markanten Entwürfe der Werkstätten feierten weiter Erfolge im Wechsel vom Jugendstil zu einer reduzierten Ornamentik und Sichtbarmachung von Funktion als Form, etwa in der Gestaltung der »Insel«-Wohnung oder der Ausstattung von Salondampfern.