SALON der Munich Dance Histories

Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte ab den 70er Jahren

 

Bisher stand bei Munich Dance Histories die Münchner Tanzgeschichte von Anfang des 20. Jahrhunderts als Ausgangspunkt des freien, modernen Tanzes im Zentrum. Dokumentiert durch Video- und Bildmaterial sowie wissenschaftliche Texten. Nun wollen wir eine besondere Entwicklungslinie des Tanzes in München beleuchten: Die Anfänge der Freien Tanzszene ab den 1970er-Jahren, einer Zeit, als auch der unmittelbare Kontakt zum Publikum mit Performancekunst und Straßentheater im öffentlichen Raum gesucht wurde. Diese revolutionäre und kreative Epoche, die den Weg für die heutige Freie Tanzszene begründet und geebnet hat, soll in Formaten mündlicher Erinnerungskultur sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden. Dazu werden Protagonist:innen zu moderierten Dialogen und Roundtable-Gesprächen eingeladen, an denen sich auch das Publikum beteiligen kann.

SALON No. I

3. DEZEMBER 2022

 

Wie fing es an, und wie ging es weiter – für jede:n Einzelne:n, die sich in München zusammenfanden? Sie kamen aus ­Stockholm oder New York, ausgebildet an Ballett­­aka­demien, in Modern Dance oder bei Mary Wigman in Berlin. Sie hatten an Staatstheatern getanzt oder Off-Broadway, in Filmen und Fernsehproduktionen. In München formierten sie die ersten modernen Gruppen, gaben Kurse, riefen Schulen ins Leben.

Viele Münchner:innen lernten hier, hatten zuvor schon im ehemaligen Trambahn-Depot bei William Miliè trainiert oder in der traditionsreichen Hasting-Schule. Auch sie begannen als Tänzer:innen zu arbeiten, zu choreographieren, gründeten eigene Ensembles und Schulen. Andere wiederum ließen sich von Tanzaufführungen begeistern, studierten Theaterwissenschaft, organisierten, produzierten und nahmen Teil an der Vernetzung und Entwicklung der Münchner freien Szene, bis 1986/87 die Gründung der bundesweit ersten Choreographenvereinigung Tanztendenz e. V. einen Meilenstein setzte.

In der Gesprächsrunde dieses Salons beleuchten ­Zeitzeug:innen die Suchbewegungen und Aufbrüche des Tanzens in München ab den 1970er Jahren: als in Deutschland Hans Kresnik und Pina Bausch den Tanz und das Theater revolutionierten, als in München 1977 Thomas Petz das Internationale Festival des Freien Theaters ins Leben rief und seit 1978 bei den vom Kultur­referat veranstalteten Tagen »München Kultur« der Tanz auf dem Marienplatz begeisterte oder auf der Münchner Freiheit große choreographische Inszenierungen stattfinden konnten. Die Protagonist:innen werfen persönliche Rück­blicke auf eine Zeit, in der neue Tanzformen erprobt und auch der unmittelbare Kontakt zum Publikum mit Per­for­mance­kunst und Straßentheater im öffentlichen Raum gesucht wurden. Sie erzählen von ihren Anfängen, ihrer Arbeit und Motivation und geben Einblicke in ihre Archive. Das Pub­likum ist eingeladen sich an diesem Flashback zu beteiligen.

Im Gespräch
Prof. Dr. Jenny Coogan
Christine Hasting
Walter Heun
Leanore Ickstadt
Jessica Iwanson
Prof. Dr. Claudia Jeschke
Micha Purucker
Bettina Wagner-Bergelt

Moderation
Prof. Dr. Katja Schneider

Begrüßung
Dr. Daniela Rippl, Kulturreferat der Landeshauptstadt München

Der Abend wird filmisch dokumentiert von Severin Vogl.
Konzept Thomas Betz, Barbara Galli-Jescheck, Brygida Ochaim
Produktion Barbara Galli-Jescheck

Salon der Munich Dance Histories
Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte ab den 1970er Jahren

Samstag, 3. Dezember 2022 | 17 Uhr bis ca. 20 Uhr | Saal X der neuen Isarphilharmonie des Gasteig HP8 | Eintritt frei | Anmeldung erforderlich: kontakt@munich-dance-histories.de, +49 173 6936835

Saal X, Gasteig HP8 | Hans-Preißinger-Str. 8 | Ecke Brudermühl- und Schäftlarnstraße | 81379 München | U 3 Brudermühlstraße | Bus 54, X30, Halt: Schäftlarnstraße/HP8

Ab Ende März zeigt »Munich Dance Histories« online Interviews zur Münchner Tanzgeschichte ab den 1970er Jahren mit Cristina Caprioli, Birgitta Trommler, Bonger Voges u. a. Weitere »Salons« werden folgen. 

Im Rahmen des Festivals DANCE finden im Mai 2023 »DANCE History Tour«-Events mit Live-Performances statt. 

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