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Alexander Sacharoff (1886–1963)
In Paris hatte der Russe Alexander Sacharoff Malerei studiert. 1905 wechselte er nach München und entschied sich für die Tanzkunst, die er mit intensivem Training und ästhetischer Konsequenz entwickelte. Mit Wassily Kandinsky und dem russischen Komponisten Thomas von Hartmann arbeitete er in Schwabing an der Idee eines szenischen Gesamtkunstwerks. Er war Mitglied der Neuen Münchner Künstlervereinigung und mit den Künstler*innen des Blauen Reiter befreundet, speziell mit Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky.
1910 debütierte Sacharoff im Königlichen Odeon, dem berühmten Konzerthaus. Seine exquisiten Kostüme gestaltete er selbst. In modernen Künstlerkreisen wurde er gefeiert, war aber wegen seiner androgynen Ästhetik auch umstritten. Der erste moderne Tänzer ging 1913 mit Clotilde von Derp eine Tänzer- und Lebenspartnerschaft ein, nach der Emigration in die Schweiz feierten beide weltweit Erfolge.
Alexander Sacharoff | Fotos: Hanns Holdt, München | um 1912 | © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hanns Holdt
Alexander Sacharoff in einem seiner »höfischen« Tänze | Fotos: Hanns Holdt, München | ca. 1914 | © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hanns Holdt
»Tanzstudie« | abgedruckt in Hans Brandenburgs »Der Moderne Tanz«, München 1913, Tafel IX, vor S. 119
Alexander Sacharoff im Kostüm von »Golliwog’s Cake Walk« | Fotos: Hanns Holdt, München | 1913 | © Deutsches Theatermuseum, Archiv Hanns Holdt