SALONs der MUNICH DANCE HISTORIES
SALON No. 2
»Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte der 1980er Jahre«
Wie fing es an, und wie ging es weiter – für jede:n Einzelne:n, die sich in München zusammenfanden? Sie kamen aus Stockholm oder New York, ausgebildet an Ballettakademien, in Modern Dance oder bei Mary Wigman in Berlin. Sie hatten an Staatstheatern getanzt oder Off-Broadway, in Filmen und Fernsehproduktionen. In München formierten sie seit Anfang der 1970er Jahre die ersten modernen Gruppen, gaben Kurse, riefen Schulen ins Leben.
Viele Münchner:innen lernten hier, hatten zuvor schon im ehemaligen Trambahn-Depot bei William Millié trainiert oder in der traditionsreichen Hasting-Schule. Auch sie begannen als Tänzer:innen zu arbeiten, zu choreographieren, gründeten eigene Ensembles und Schulen. Andere wiederum ließen sich von Tanzaufführungen begeistern, studierten Theaterwissenschaft, organisierten, produzierten und nahmen Teil an der Vernetzung und Entwicklung der Münchner freien Szene, bis 1986/87 die Gründung der bundesweit ersten Choreograph:innenvereinigung Tanztendenz e.V. einen Meilenstein setzte.
»How To Destroy Angels« | Choreografie: Micha Purucker / Sabine Haß | Solo, getanzt von Sabine Haß | 1989 | Foto: Florian Zimmermann
Beim ersten Salon im Dezember 2022 trafen Gründerinnen der ersten freien Tanzensembles in München – wie Christine Hasting, Leanore Ickstadt, Jessica Iwanson und Jenny Coogan – auf Vertreter:innen der nächsten Generation der freien Szene – den Choreographen Micha Purucker und den Veranstalter Walter Heun (beide auch Mitbegründer der Tanztendenz) sowie Bettina Wagner-Bergelt im Kulturreferat.
Daran knüpft der SALON am 24. November 2023 an. In der Gesprächsrunde erinnern sich Zeitzeug:innen an die Suchbewegungen und Aufbrüche des Tanzens in der freien Münchner Szene der 1980er Jahre – einer Zeit, in der das »Ein bissel was geht immer«-Gefühl eines Monaco Franze auf die Protestkultur der Friedens-, Anti-Atomkraft- und Ökobewegung, die Subkultur der vorsätzlichen Dilettanten, auf Punk, New Wave und Post Punk trifft wie auch auf die Frühzeit der digitalen Transformation und die »Wende-Jugend«. Die Künstler:innen werfen persönliche Rückblicke auf diese experimentelle Zeit, in der neue Tanzformen erprobt wurden, sich wiederum neue Ensembles zusammenfanden und 1986/87 die erste Choreograph:innenvereinigung, die Tanztendenz e.V., gegründet wurde. Sie erzählen von ihren Anfängen, ihrer Arbeit und Motivation, den Ensemblegründungen und der Institutionalisierung des Vereins und geben Einblicke in ihre Archive. Das Publikum ist eingeladen, sich an diesem Flashback zu beteiligen.
Im Gespräch
Angela Dauber | Eisi Gulp | Sabine Haß-Zimmermann |Angelika Meindl | Axel Tangerding
Moderation
Prof. Dr. Katja Schneider
Begrüßung
Dr. Daniela Rippl, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Blick ins Programmheft zum SALON No. 2
SALON – 24. November 2023, 17 Uhr
Städtische Galerie im Lenbachhaus, Georg-Knorr-Saal
Eintritt frei. Begrenzte Anzahl an Plätzen.
Anmeldung bis spätestens 15. November | kontakt@munich-dance-histories.de | 0173 6936835
Kuration SALON: Thomas Betz, Barbara Galli-Jescheck, Brygida Ochaim.
Filmisch wird der Salon dokumentiert von dem Münchner Filmemacher Severin Vogl.
SALON No. 1 – SYMPOSIUM
Access to Dance
»An der Quelle. Zum kritisch-künstlerischen und wissenschaftlichen Umgang mit Dokumenten und Traditionen«
Quellen mögen keine Eile. Wer sich mit Quellen beschäftigt – und damit kritische Grundlagenforschung einer Disziplin betreibt –, der mag in der Regel, wenn es komplex wird und ums Detail geht, wenn Abwägen wichtiger ist als schnelle Erkenntnisverarbeitung. Klar ist: Quellen machen Probleme. Umstandsloses Wissen halten sie selten bereit, dafür fordern sie gewitztes Vorgehen ein und kritische Prüfung.
Im Anschluss an und Bezug auf den SALON von Munich Dance Histories will das Symposium »An der Quelle« in mehreren Runden und mit internationalen Beiträger:innen unterschiedliche Dokumente und Traditionen präsentieren und den Umgang mit ihnen demonstrieren. Am Beispiel von Tagebüchern, an Relikten von Aufführungen, an Fotografien und Kostümen, Notaten und Notizen wird untersucht, was bleibt und wie sich das weiter tradiert.
»Realisten« | 1987 | Produktion: ArtGenosseN München | auf dem Plakat zu sehen sind Angelika Meindl und Jutta Becker-Wörl | Choreographie: Angelika Meindl | Foto/Plakat von Fred Stichnoth
Kuratiert von
Prof. Dr. Katja Schneider
Es nehmen teil
Dr. Franziska Bork Petersen | Prof. Dr. Gabriele Brandstetter | Dr. Susanne Foellmer | Thomas Hauert | Prof. Dr. Claudia Jeschke | Dr. Hedwig Müller | Dr. Patricia Stöckemann | Dr. Julia Wehren | Dr. Ulrike Wörner von Faßmann (Änderungen vorbehalten)
SYMPOSIUM – 24./25. November 2023
Städtische Galerie im Lenbachhaus, Georg-Knorr-Saal
Freitag, 24.11.
15–16.30 Uhr: Begrüßung und Buchvorstellung »Housing the Temporary«
sowie Vortrag
Samstag, 25.11.
10–18 Uhr: Vorträge und Gespräche
Eintritt frei. Begrenzte Anzahl an Plätzen.
Anmeldung bis spätestens 15. November | kontakt@munich-dance-histories.de
SALON und SYMPOSIUM sind eine Kooperation von Munich Dance Histories und Access to Dance sowie der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, JOINT ADVENTURES (im Rahmen von »depARTures. Unique Dance and Performance from Switzerland«) und Fokus Tanz.
Das Projekt »Munich Dance Histories« wurde gefördert durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ – STEPPING OUT, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Initiative »NEUSTART KULTUR. Hilfsprogramm Tanz«, und wird gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Der SALON und die Webseite www.munich-dance-histories.de sind Teil des Pilotprojekts »Lebendiges Archiv« des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Der SALON wird gefördert vom Stadtbezirk 3 Maxvorstadt.
Access To Dance wird ermöglicht durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, den Bayerischen Landesverband für zeitgenössischen Tanz (BLZT) aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst und den Bezirk Oberbayern.
SALON No. I
»Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte ab den 70er Jahren«
3. Dezember 2022
Bisher stand bei Munich Dance Histories die Münchner Tanzgeschichte von Anfang des 20. Jahrhunderts als Ausgangspunkt des freien, modernen Tanzes im Zentrum. Dokumentiert durch Video- und Bildmaterial sowie wissenschaftliche Texten. Nun wollen wir eine besondere Entwicklungslinie des Tanzes in München beleuchten: Die Anfänge der Freien Tanzszene ab den 1970er-Jahren, einer Zeit, als auch der unmittelbare Kontakt zum Publikum mit Performancekunst und Straßentheater im öffentlichen Raum gesucht wurde. Diese revolutionäre und kreative Epoche, die den Weg für die heutige Freie Tanzszene begründet und geebnet hat, soll in Formaten mündlicher Erinnerungskultur sichtbar und nachvollziehbar gemacht werden. Dazu werden Protagonist:innen zu moderierten Dialogen und Roundtable-Gesprächen eingeladen, an denen sich auch das Publikum beteiligen kann.
Film vom SALON No. 1
Wie fing es an, und wie ging es weiter – für jede:n Einzelne:n, die sich in München zusammenfanden? Sie kamen aus Stockholm oder New York, ausgebildet an Ballettakademien, in Modern Dance oder bei Mary Wigman in Berlin. Sie hatten an Staatstheatern getanzt oder Off-Broadway, in Filmen und Fernsehproduktionen. In München formierten sie die ersten modernen Gruppen, gaben Kurse, riefen Schulen ins Leben.
Viele Münchner:innen lernten hier, hatten zuvor schon im ehemaligen Trambahn-Depot bei William Miliè trainiert oder in der traditionsreichen Hasting-Schule. Auch sie begannen als Tänzer:innen zu arbeiten, zu choreographieren, gründeten eigene Ensembles und Schulen. Andere wiederum ließen sich von Tanzaufführungen begeistern, studierten Theaterwissenschaft, organisierten, produzierten und nahmen Teil an der Vernetzung und Entwicklung der Münchner freien Szene, bis 1986/87 die Gründung der bundesweit ersten Choreographenvereinigung Tanztendenz e.V. einen Meilenstein setzte.
In der Gesprächsrunde dieses Salons beleuchten Zeitzeug:innen die Suchbewegungen und Aufbrüche des Tanzens in München ab den 1970er Jahren: als in Deutschland Hans Kresnik und Pina Bausch den Tanz und das Theater revolutionierten, als in München 1977 Thomas Petz das Internationale Festival des Freien Theaters ins Leben rief und seit 1978 bei den vom Kulturreferat veranstalteten Tagen »München Kultur« der Tanz auf dem Marienplatz begeisterte oder auf der Münchner Freiheit große choreographische Inszenierungen stattfinden konnten. Die Protagonist:innen werfen persönliche Rückblicke auf eine Zeit, in der neue Tanzformen erprobt und auch der unmittelbare Kontakt zum Publikum mit Performancekunst und Straßentheater im öffentlichen Raum gesucht wurden. Sie erzählen von ihren Anfängen, ihrer Arbeit und Motivation und geben Einblicke in ihre Archive. Das Publikum ist eingeladen sich an diesem Flashback zu beteiligen.
Im Gespräch
Prof. Dr. Jenny Coogan | Christine Hasting | Walter Heun | Leanore Ickstadt | Jessica Iwanson | Prof. Dr. Claudia Jeschke | Micha Purucker | Bettina Wagner-Bergelt
Moderation
Prof. Dr. Katja Schneider
Begrüßung
Dr. Daniela Rippl, Kulturreferat der Landeshauptstadt München
Der Abend wird filmisch dokumentiert von Severin Vogl.
Konzept Thomas Betz, Barbara Galli-Jescheck, Brygida Ochaim
Produktion Barbara Galli-Jescheck
Salon der Munich Dance Histories
Ein Flashback in die Münchner Tanzgeschichte ab den 1970er Jahren
Samstag, 3. Dezember 2022 | 17 Uhr bis ca. 20 Uhr | Saal X der neuen Isarphilharmonie des Gasteig HP8 | Eintritt frei | Anmeldung erforderlich: kontakt@munich-dance-histories.de, +49 173 6936835
Saal X, Gasteig HP8 | Hans-Preißinger-Str. 8 | Ecke Brudermühl- und Schäftlarnstraße | 81379 München | U 3 Brudermühlstraße | Bus 54, X30, Halt: Schäftlarnstraße/HP8