Dominique Gonzalez-Foerster
»Hypnogirl 23«
Eine holographische Illusion der Traumtänzerin Magdeleine G.
Anfang des 20. Jahrhunderts sorgte Magdeleine G. (Magdeleine Guipet, geb. Emma Archinard, 1874–1915) mit ihren spektakulären Tänzen unter Hypnose insbesondere in München für großes Aufsehen. Diese ungewöhnlichen Auftritte wurden von der experimentellen Künstlerin Dominique Gonzalez-Foerster als holographische Illusion in den historischen Räumen des Museums Villa Stuck wiederinszeniert.
In Kooperation mit DANCE 2023, dem Internationalen Festival für zeitgenössischen Tanz der Landeshauptstadt München, wurde diese Arbeit während des Festivals gezeigt, in Kooperation mit dem Museum Villa Stuck war sie darüber hinaus bis zum 4. Juni zu sehen. So konnten sowohl Museumsbesucher:innen als auch Festivalgäste dieser einzigartigen Tänzerin aus den Anfängen des modernen Tanzes in München begegnen.
Mit dieser »appariton« (deutsch: Erscheinung) wird ein bedeutsamer Moment der Tanzgeschichte beleuchtet und wieder erlebbar gemacht – auch mit Blick auf heutige Perspektiven, speziell zum Thema Realität und Fiktion, Körper und Technik.
Grundlage für die zeitgenössische lnterpretation sind Bilder und Berichte zu den Aufführungen von 1904 im Münchener Schauspielhaus (den heutigen Kammerspielen) und Emile Magnins Buch »L’Art et l’Hypnose. Interprétation plastique d’oeuvres littéraires et Musicales« (ca. 1905) mit seinen über 200 Illustrationen des Genfer Fotografen Fred Boissonas sowie dessen originalen Aufnahmen aus der Bibliothèque de Genève. Das Buch enthält auch Presseberichte und Künstler-Statements und ein Verzeichnis ihrer sensationellen Aufführungen – u.a. 1904 in München, Stuttgart und London – sowie die dabei gespielten Musikstücke.
Dominique Gonzalez-Foerster, Making of Hypnogirl 23 | © Foto/Photo: Giasco Bertoli
Magdeleine G. 1904 im Münchener Schauspielhaus | Foto: Adolf Baumann, München | © Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V., Freiburg im Breisgau
Magdeleine G. tanzt unter Hypnose zu »Isoldes Tod« | Foto: Fred Boissonas | © Bibliothèque de Genève
(Prof. Dr. Gabriele Brandstetter mit Dominique Gonzalez-Foerster)
16. Mai – 04. Juni: Hypnogirl 23
»Hypnogirl 23« ist eine Produktion von Munich Dance Histories. Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm tanz:digital des Dachverband Tanz Deutschland. Produziert in Kooperation mit dem Museum Villa Stuck und dem Festival DANCE 2023 und als Teil des Pilotprojekts »Lebendiges Archiv« des Kulturreferats der Landeshauptstadt München